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Dropbox Sicherheit: encFS vs. Boxcryptor vs. Truecrypt

Ich benutze Dropbox, um einige Daten zwischen meinen Geräten zu synchronisieren. Das Dropbox dabei nicht so sicher ist, wie man hoffen mag, ist bekannt. Man konnte z.B. eine Zeit lang mittels der internen Konfigurationsdatei config.db auch ohne Passwort auf die Daten anderer Nutzer zugreifen [Link]. Außerdem werden die Daten zwar verschlüsselt an Dropbox übertragen, liegen dort dann aber für den Anbieter in entschlüsselter Form vor. Jetzt kann man natürlich enttäuscht den Blick senken und mit dem Kopf schütteln. Aber mal ehrlich, für die Sicherheit unserer Daten ist wer verantwortlich? Richtig, nur wir allein, kein kostenloser Dienst.

Bei Dropbox sind diese Sicherheitsmängel jedoch größtenteils Designentscheidungen. Wie sollte ich einem Freund Dateien freigeben können, wenn diese verschlüsselt vorlägen und Dropbox nur „Datenrauschen“ erkennen könnte? Oder wie sollte sonst die Deduplizierung von Dateien funktionieren, die den Upload von Daten in die Cloud so beschleunigt, dass eine .iso Datei einer aktuellen Linux Distribution in Sekunden hochgeladen wäre? (Dropbox zerlegt die Datei in kleinere Chunks, berechnet eine Prüfsumme und schaut nach, ob sich bereits ein Chunk mit dieser Prüfsumme auf den Servern befindet, ehe der Upload begonnen wird.)

Also muss ich selbst für meine Datensicherheit sorgen. Aber da installiere ich mir ein Tool auf dem Rechner, was mir das digitale Leben vereinfachen soll und verkompliziere den Nutzen dann wieder mit irgendwelchen Krücken, nur damit mein Brief an Oma (ja gut, oder der Keygen für ein teures Softwareprodukt) sicher ist? So leid es mir tut, die meisten Lösungen sind unpraktikabel. Wirklich sicherheitsrelevante oder Firmeninterne Daten haben in einer Cloud nichts zu suchen, soviel sollte jedem klar sein. Möchte ich nun aber ein Mindestmaß an Kontrolle über den Zugriff auf meine Daten haben, dann doch bitte so, dass die Nutzbarkeit gewährleistet bleibt oder ich nicht Tage mit deren Konfiguration verbringen muss. Um meine Dateien trotz Upload auf die Dropboxserver zu sichern, verrät das Internet derweil verschiedenste Möglichkeiten:

BoxCryptor, sowie das verschlüsselte Dateisystem EncFS, klingen doch erstmal sehr interessant. Ich installiere einmalig auf meinem System ein Tool/Treiber und erhalte einen zusätzlichen Ort, an dem ich weiterhin ganz normal mit meinen Daten arbeiten kann. Dieser Ort wird dann mit einem Ordner in der Dropbox verlinkt. Schaut man sich diesen an, so findet man darin die verschlüsselten Daten.

Hm, bis 5GB ist das ganze kostenlos? Interessant. Aber BoxCryptor soll doch kompatibel sein mit EncFS. Wieso also nicht gleich das nutzen? Schließlich gibt es EncFS als Port für so ziemlich jedes wichtige Betriebssystem. Werfen wir also mal einen Blick auf EncFS für Windows.

EncFS für Windows installieren

Zunächst benötigen wir die Dokan Library und den aktuellen EncFS Port. Dann installieren wir Dokan, entpacken die EncFS.zip Datei und starten das Programm encfsw.exe, um die grafische Oberfläche zu starten, die sich dann im System Tray einnistet. Ein Klick auf Open/Create lässt uns das zu verbindende Ordner/Laufwerkspärchen anlegen. Passwort eingeben – und fertig. Natürlich könnte man auch direkt das Konsolenkommando

encfs.exe <crypt_dir> <plain_dir>

verwenden.Das Ergebnis gleicht in beiden Fällen dem obigen Bild von BoxCryptor. Fehlt nur noch der mobile Zugang zu den verschlüsselten Dateien. In diesem Fall über mein Tablet/Telefon.

Mobiler Zugriff auf EncFS verschlüsselte Dateien

EncFS und BoxCryptor sind also zueinander kompatibel? Dann müsste ich doch auch eigentlich mit der kostenlosen BoxCryptor iOS App auf das, mit encFS erstellte, Verzeichnis zugreifen können? Und richtig, genau das funktioniert auch – Mit Einschränkungen. Per Default nutzen EncFS und BoxCryptor andere Verschlüsselungseinstellungen. Während die EncFS Gui eine Keylänge von 192 Bit und eine Blockgröße von 1024Bit nutzt, verwendet BoxCryptor 256/4096 Bit. Somit kann BoxCryptor keine von EncFS erstellten Container lesen. Die iOS-App stürzt bei dem Versuch einfach ab. Erstellt man jedoch den verschlüsselten Container mit der BoxCryptor App und mounted diesen anschließend mit EncFS…Benissimo!

Vor- und Nachteile von BoxCryptor:

+ Einfachere Installation
+ Relativ hohe Sicherheit durch größere Schlüssellänge
– Closed Source
– Wer mehr als die Basisfunktionalität will zahlt Geld
– Man muss sich selbst um die Aktualisierung der Software kümmern

Vor- und Nachteile von EncFS

+ Kostenlos
+ Open Source
+ Kompatibel mit BoxCryptor
+ Läuft auf beinahe allen Betriebssystemen
+ GeringerSpeicherverbrauch (GUI benötigt nur 5MB RAM, der Dateisystemtreiber ebenso)
– Anscheinend kann die Schlüssellänger nicht manuell angegeben werden
– Installation (Unter Windows) geringfügig aufwändiger
– Zusammenarbeit mit BoxCryptorApp nur umständlich möglich
– Man muss sich selbst um die Aktualisierung der Software kümmern

Fazit

Ich bevorzuge EncFS/BoxCryptor gegenüber der Truecrypt Lösung, da sie mir das beste Verhältnis aus Sicherheit und Nutzungskomfort bietet. Zusammen mit den verfügbaren mobilen Apps komme ich dennoch immer an meine Daten. Müsste ich mich zwischen EncFS und BoxCryptor entscheiden wähle ich EncFS und spare mir vorerst 30€.

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