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Eye-Fi mit der Eos 650D getestet

Für ein kleines Projekt habe ich mir eine Eye-Fi SD-Karte bestellt. Das sind SD-Karten, die über eine eingebaute Wi-Fi Antenne verfügen und darüber geschossene Bilder sofort an einen PC, einen oder mehrere Webdienste oder adhoc an ein mobiles Gerät senden können. Also schnell rein mit der Karte in die EOS650d und losgele- oh ich muss die Karte erst konfigurieren? Na gut, dann einen Schritt zurück und doch erst mittels beigelegtem Connector an den PC angeschlossen. Nach der obligatorischen Softwareinstallation und Firmwareaktualisierung (Wenn ich jetzt sogar schon die Firmware einer SD-Karte updaten muss-tzzz) liefen zwei neue Dienste auf meinem Computer. Ein Helper, der die Anmeldung der Karten überwacht und die gesendeten Bilder entgegennimmt, sowie das Eye-Fi Center, welches die Bilder darstellt und ggf. weiterverarbeitet.

Eye-fi Eirmwareupgrade

Natürlich muss die SD-Karte auch erstmal wissen in welche drahtlosen Netze sie sich einbuchen soll. Über die mitgelieferte Software kann man die maximal 32 Netze samt Passwörtern recht unkompliziert verwalten und auf der Karte speichern. Einmal in der Kamera wird der Upload automatisch aktiviert und schon geht es los. Da ich immer im RAW Modus fotografiere, war der erste Test mit ~25MB großen Bildern bereits eine mächtige Aufgabe. In bravouröse fünf Minuten übertrug die Kamera mein erstes geschossenes Bild – Moment mal – fünf Minuten?!? Mein W-LAN-Router steht fünf Meter neben mir, es ist ein N-Netz, die Karte unterstützt das angeblich auch…warum dauert das so lange? Also mal auf 8M JPEG zurückgeschaltet und erneut getestet – Zwei Minuten. Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum. Die Geschwindigkeit des Uploads ist extrem von der Lage der Kamera abhängig. Der ambitionierte Funktechniker weiß, dass die Wellenlänge bei einem 2,4Ghz W-LAN etwa 12cm und bei 5GHz nur noch ~6cm beträgt. Man braucht die Kamera nur um eben jene 12cm bzw 6cm zur Antenne hin oder davon weg zu bewegen, um die Radiobedingungen extrem zu beeinflussen. Was dann passiert zeigt sich bei der Verwendung einer Eye-Fi sehr eindrucksvoll. Plötzlich rasen die Bilder über die Luft, statt wie zuvor zu kriechen. Nun ja, was will man auch von so einer kleinen in das Kameragehäuse eingeschlossen Antenne erwarten?

Canon Eyefi Menu [Quelle]

Da die Physik nun stimmte, konnte ich mich der Software zuwenden. Angeblich (laut Forenaussagen aus 2009-2010) sollten meine Bilder, bevor sie auf meinem Rechner landen, stets einen Umweg über die Eye-Fi Server machen. Ob das jetzt noch stimmt muss ich irgendwann mal mit Wireshark überprüfen, denn dort haben sie meiner Meinung nach ungefragt nichts zu suchen und bei Bildgrößen jenseits der 25MB würde das auch seitens der Performance keinen Sinn ergeben. Zwar gibt es alternativ zur Eye-Fi Software auch noch verschiedene Open Source Lösungen, die das Ganze definitiv ohne diesen Umweg realisieren (Eine davon ist der EyeFiServer von Tachang, ein in Python geschriebener Server, der dank Portable Python(unbedingt Version 2.7.x nehmen) sogar komplett ohne Installation auskommt), aber da man für jede kleinste Konfigurationsänderung sowieso die Originalsoftware benötigt, kann man diese auch gleich installiert lassen. Doch wer denkt, dass man mit dem was der Hersteller liefert reibungslos loslegen kann, der irrt. Nach einigen Stunden Spielerei, drei PCs, zwei IPads, drei W-LAN Access Points und ungezählten Tassen Schokolade (das beruhigt) läuft alles nun endlich und ich kann jedem der es auch probieren möchte nur folgende Hinweise mit auf den Weg geben:

Hinweise

Fazit

Eye-Fi ist ein nettes Spielzeug das – hat man sich einmal durch die Einrichtung gekämpft – durchaus auf einer Tech-Party als Quelle für eine Live-Photowall seinen Platz finden könnte. Läd die SD-Karte ihre Bilder adhoc auf ein IPad kann man die Bilder als Fotograf sogar noch rascher darstellen und seinen Modellen zeigen. Doch ohne Zweitakku oder Batteriegriff sollte man es tunlichst vermeiden mit einer Eye-Fi Karte eine Hochzeit oder ähnliches zu bespaßen, das resultiert zu rasch in einem „Akku leer“.

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