Ich kenne genau drei Festplattenverschlüsselungsprogramme, die auf dem TrueCrypt Code aufbauen bzw. daraus entstanden sind. Das sind VeraCrypt, DiskCryptor und natürlich TrueCrypt selbst. Mich interessierte es, wie diese drei Tools performanceseitig gegeneinander bestehen. Deshalb stellte ich für alle drei Programme eine Umgebung mit den gleichen Voraussetzungen bereit und ließ sie in einem Benchmark gegeneinander antreten.
Die Versionen
Ich verwendete jeweils die aktuell verfügbaren Versionen der Programme. Bei TrueCrypt ist das die letzte funktionierende Version 7.1a. VeraCrypt verwende ich in der Version 1.0f-Beta, die bereits Fehlerbehebungen der im „TrueCrypt Security Audit“ hervorgetretenen Unzulänglichkeiten beinhaltet und DiskCryptor in Version 1.1.846.118.
Die Testumgebung
DiskCryptor ist nicht in der Lage verschlüsselte Container oder Raw-Partitionen zu verwenden, sondern arbeitet nur mit formatierten, im System eingehängten Partitionen. Also entschied ich mich dazu auf einer leeren Samsung 830 512GB SSD drei identische 1GB große VHD Dateien anzulegen und diese als Laufwerk in Windows einzubinden. Damit kann jedes Programm umgehen und Geschwindigkeitsboni durch eigene Containerformate dürften somit nicht ins Gewicht fallen. Jedes Programm erhielt seinen eigenen Container, verschlüsselte die virtuelle Festplatte mit AES und verwendete die SHA512 Hashfunktion. Als Benchmark ließ ich CrystalDiskMark mit seinen Default Einstellungen laufen.
Als Vergleichswert zunächst das Ergebnis auf der unverschlüsselten Festplatte:
Und nun die Geschwindigkeiten von TrueCrypt, VeraCrypt und DiskCryptor.
Ergebnis des Geschwindigkeitsvergleichs:
TrueCrypt und VeraCrypt nehmen sich (wie zu erwarten) nicht viel. Die Geschwindigkeit beim sequentiellen Lesen und Schreiben ist hoch, lediglich die zufällige Lese- und Schreibrate kleiner Datenblöcke fällt stark ab. DiskCryptor ist in der sequentiellen Leserate noch einmal 10% langsamer, liegt allerdings in allen anderen Tests deutlich vor seinen Kontrahenten und nur 10-20% unter dem Niveau einer unverschlüsselten Festplatte. Das ist bemerkenswert flott.
Der Geschwindigkeitsunterschied sowohl zwischen den Kontrahenten untereinander als auch gegenüber einer unverschlüsselten Festplatte wird im alltäglichen Gebrauch kaum spürbar sein. Je größer die zu lesenden oder schreibenden Dateien sind, desto schneller sind alle drei Programme. Lässt man alle Sicherheitsaspekte einmal außen vor und betrachtet lediglich die reine Arbeitsgeschwindigkeit, dann würde ich zu DiskCryptor greifen, da es im Mittel den geringsten Unterschied zu einer unverschlüsselten Festplatte aufweist.