Alternative für OpenVPN Gui
OpenVPN wird zwar fleissig weiter entwickelt, die mitgelieferte Oberfläche OpenVPN Gui wurde jedoch seit 2005 nicht mehr angepasst. Jaaa, sie funktioniert und verrichtet ihren Dienst, aber „schick“ ist anders und auch unter Windows 8 steht sie bei mir unter Beobachtung, denn irgendwas scheint da im Argen zu liegen. Zeit mal zu gucken was es so gibt. [clearboth]
OpenVPN MI GUI
Da gibt es zunächst mal den Fork der Original GUI – OpenVPN Mi Gui. Die sieht ihrem Vorbild nicht nur erstaunlich (g)ähnlich, sondern fügt auch kaum Funktionalität hinzu, die ich so im täglichen Leben brauchen könnte. Da zucke ich mit den Achseln und suche weiter.
OpenVPN Manager
Auch der OpenVPN Manager unterscheidet sich nicht viel von seinem Vorbild, ist aber eine portable in C# geschriebene GUI, deren Quelltext offen ist.
tunXten
tunXten bringt ein wenig mehr Farbe ins Spiel. Das ca 15€ teure Programm liest original OpenVPN Konfigurationen ein und ermöglicht dem Benutzer mehrere Verbindungen gleichzeitig am Laufen zu haben. Die Oberfläche des Logviewers sieht zeitgemäß und leicht verständlich aus, die Auswahl der Verbindungsprofile über ein Traysymbol ist jedoch extrem unübersichtlich. Erst wenn man auf den Kompakt-Modus umschaltet kann man vernünftig arbeiten und der verwendete Transparenzeffekt verbessert die Lesbarkeit nicht gerade. Einen großartigen Unterschied in der Funktionalität konnte ich auch nicht feststellen, tunXten bietet das gleiche wie das alte OpenVPN Gui.
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Viscosity
Viscosity ist ein Client für MacOs und Windows und sieht auf den ersten Blick mal richtig schick aus. Da müssen sich doch die 9$ Lizenzgebühr richtig lohnen, oder nicht? Zunächst einmal ist Viscosity das einzige von mir gefundene Programm, das eine separat installierte Version von OpenVPN nicht benötigt, sondern die Versionen 2.1 und 2.2 selbst mitbringt und auch bei Bedarf zwischen diesen wechselt. Ferner ist es bisher die einzige mir bekannte Oberfläche , um OpenVPN Konfigurationen zu erstellen oder anzupassen. Das bedeutet, dass nach der Installation zunächst einmal bestehende .ovpn
Dateien importiert werden können. Für jede erstellt Viscosity dann einen eigenen TUN-Adapter (kann man in den Einstellungen abschalten, sonst wirds ggf. voll in den Netzwerkverbindungen), um bei Bedarf auch wirklich alle Verbindungen parallel starten zu können.
Weiterhin kann man sehr einfach selbst bestimmen, ob die VPN Verbindung für alle Daten oder nur für bestimmte Routen gelten soll. So könnte ich weiterhin über meine eigene Leitung surfen, während Outlook auf den Firmen-Exchange-Server zugreift. Das geht zwar mit allen anderen Clients genauso, bedarf aber genauerer Kenntnisse der OpenVPN Interna, während hier ein Klick in der GUI genügt.
Auch die Oberfläche weiß zu gefallen, sie ist modern, unaufdringlich und zeigt alle Informationen klar und deutlich an. So muss es sein.
Einziger Wermutstropfen sind die Probleme, die das Tool unter Windows 8 mit sich bringt, denn dort stürzt es noch mit vielerlei Fehlermeldungen ab, was leider erst durch einen Patch der Entwickler behoben werden kann. Die Entwickler haben auf Anfrage reagiert und eine neue Beta-Version veröffentlicht, die alle meine Probleme mit Windows 8 lösen konnten.
Fazit
Von den getesteten Programmen gefällt mit Viscosity am besten, da es nicht nur optisch, sondern auch funktional zu überzeugen weiß. Aber da es bisher nicht so recht unter Windows 8 funktionieren will und die anderen GUIs sich auch nicht viel vom hässlichen Entlein OpenVPN GUI unterscheiden, werde ich einfach vorerst bei diesem bleiben.